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Salzgrotte: Wirkung, Eigenschaften und Herkunft

Salzgrotte: Heilung und Linderung bei Atemwegs- und Hauterkrankungen

Einfach die Augen schließen, tief durchatmen und dabei den würzigen Geschmack von Salz schmecken, so fühlt sich die kleine Auszeit in einer Salzgrotte an. Dabei wurde die heilsame Wirkung der salzhaltigen Luft in Salzbergwerken erst um 1840 im kleinen polnischen Bergwerkstädtchen Wieliczka (Groß Salze) entdeckt, als der Arzt Feliks Boczkowski bemerkte, dass die Bergleute im Salzabbau weniger unter Atemwegserkrankungen litten als ihre Kollegen im Kohle- und Erzbergbau.


Nur wenige Jahre nach seiner Entdeckung gründete Feliks Boczkowski in einigen stillgelegten Salzgängen des Bergwerkes das erste Halotherapiezentrum der Welt, das bis heute noch existiert. Doch welche Heilwirkung entfaltet salzhaltige Luft? Was genau ist eine Halotherapie? Und wie unterscheiden sich Salzgrotten zum Beispiel von Solegrotten?

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Definition der Halotherapie

Das Wort Halotherapie leitet sich aus dem Griechischen `halo lithos´ für Salzstein ab. Heute wird damit das aufgrund seiner Kristallstruktur als reinstes Salz bekannte Halitsalz bezeichnet. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung von Salz bildet die Basis der Halotherapie. Dabei legen sich die in der Atemluft enthaltenen Salzaerosole entweder direkt auf entzündeten Hautpartien ab oder sie gelangen über die Atemwege bis zu den betroffenen Lungenbläschen. Dort angekommen, legen sich die Salzaerosole um winzige Unreinheiten und Bakterien, nehmen diese auf und isolieren sie von den umgebenden Zellen.


Nach dem Besuch einer Salzgrotte werden die verunreinigten Salzaerosole entweder einfach von der Haut gewaschen oder abgehustet. Wichtig für die heilende Wirkung der Salzgrotte ist jedoch, dass die Luft in der Salzgrotte mindestens 5 bis 10mg/m³ beträgt.


Welche Merkmale zeichnet die Salzgrotte aus?

Im Gegensatz zur Solegrotte, in welcher die Umgebungsluft mindestens 40°C beträgt und die Salzionen in einer 100%-igen Luftfeuchte in Form von Wasserdampf gebunden sind, herrscht in der Salzgrotte ein trocken-warmes Mikroklima, das eine Lufttemperatur zwischen 20 und 22 °C und eine Luftfeuchte von maximal 50% aufweist. Während die Solegrotte meist in Badekleidung oder nackt betreten wird, ist der Besuch in der Salzgrotte in normaler Tageskleidung üblich. Dabei legen sich die Besucher auf Entspannungsliegen.

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Der hohe Gehalt an Salzaerosolen wird in der Regel über Solevernebler oder Salzgeneratoren künstlich erzeugt, da die Salzziegel, Salzsande und Salzkristall-Tropfsteine von artifiziellen Salzgrotten nicht genügend Salzaerosole von selbst abgeben. Lediglich in echten Salzstollen ist ein natürlich entstandenes Heilklima ausreichend für die Halotherapie.


Welche Heilwirkung fördert eine Salzgrotte?

Insbesondere die Mineralbestandteile der Salzaerosole sorgen für unterschiedliche Heilwirkungen, die vor allem die Durchblutung, das Immunsystem, den Knochenbau und den Stoffwechsel betreffen: So verfügen Natrium und Kalium über blutdrucksenkende Wirkung, Magnesium lindert Krämpfe, Calcium und Zink unterstützen das gesunde Wachstum von Knochen und Zähnen, Eisen und Kupfer fördern die Hämoglobin-Produktion, Jod bringt den Stoffwechsel in Schwung, Lithium stärkt das Herz und die Antioxidantien von Selen und Mangan stärken die Zellen.


Die Heilwirkungen sind daher ebenso vielfältig und wurden zum Beispiel bei Asthma, Bronchitis, Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte, Mukoviszidose und Burnout-Syndrom schon medizinisch nachgewiesen.


Wo finde ich eine Salzgrotte?

In Deutschland gibt es inzwischen mehr als 300 Salzgrotten und es werden immer mehr. Das umfangreichste Verzeichnis von Salzgrotten in ganz Deutschland finden Sie derzeit übersichtlich nach Bundesland, Stadt und PLZ sortiert auf dieser Seite. Dort sind aktuell schon mehr als 300 Salzgrotten eingetragen.

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